"Käferkarawane" zieht los

Käfer, Bienen, Insekten schützen: Die Schöpfung bewahren. Das ist eine zentrale Aufgabe der Kirche. Und ein neues Projekt der Landeskirche. Gemeinden werden unterstützt, mehr Artenvielfalt zu schaffen.

Speyer (lk). Artenvielfalt rund um die Kirchen, Gemeindehäuser und Kitas fördern: Das ist das Ziel der „Käferkarawane“. Um es zu erreichen, werden Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) seit 1. Juni 2022 unterstützt. Es entstand eine Projektstelle, die Landschaftsplanerin und Gärtnerin Désirée Winkler übernimmt. Sie begleitet die Gemeinden dabei, ihre Flächen ökologisch aufzuwerten. Daneben möchte sie die Beteiligten weiterbilden und sensibel machen für den Natur- und Artenschutz. Gemeinden werden zudem auch finanziell gefördert. 

Désirée Winkler hat bereits Gemeinden vor Ort beraten. „Mich beeindruckt das Engagement der Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Gemeinde für Natur- und Artenschutz einsetzen möchten“, berichtet sie von ihren ersten Eindrücken in Limburgerhof (Kirchenbezirk Speyer), Pleisweiler-Oberhofen (Kirchenbezirk Bad Bergzabern) und Nußbach (Kirchenbezirk Alsenz und Lauter). Insgesamt sind mehr als zehn Gemeinden schon in die konkrete Planung eingestiegen. 

Gemeinsam mit den Gemeinden entwickelt Frau Winkler Ideen, wie Flächen mehr Insekten anlocken können. Dabei bringt die Landschaftsplanerin und Gärtnerin ihr Fachwissen ein, das sie auch in Info-Veranstaltungen vermittelt. Zum Beispiel kann eine Hecke nicht nur Sichtschutz vor einem Parkplatz und Augenweide sein, sondern gleichzeitig Lebensraum. Mulch auf Beeten schützt vor Sonne und Wind und verhindert, dass der Boden schnell austrocknet. Manchmal lässt sich Artenvielfalt aber auch stärken, indem man eher weniger macht. Zum Beispiel wird durch überlegtes Mähen eine Wiese nicht nur pflegeleichter, sondern gibt Blühpflanzen und Insekten mehr Chancen. 

Ab Herbst können sich alle Kirchengemeinden im rheinland-pfälzischen Teil der Landeskirche um eine finanzielle Förderung bewerben. Es sind Zuschüsse für konkrete Vorhaben von jeweils maximal 4.800 Euro möglich. Zudem werden im Spätjahr Pflanzpakete mit Heckengehölzen zur Verfügung gestellt. Dieses Angebot richtet sich an Gemeinden, die mit geringerem Aufwand etwas für die Artenvielfalt bewirken möchten oder nur wenig Platz haben.  

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität unterstützt das Projekt durch eine 80-prozentige Förderung im Rahmen der „Aktion Grün“.  Die übrigen 20 Prozent tragen die Kirchengemeinden, wobei die Arbeitsstunden von Ehrenamtlichen angerechnet werden können. Das Projekt „Käferkarawane“ hat eine Laufzeit von drei Jahren.